Gedenkstätten zur Erinnerung an Psychiatrie-Kritiker Bernd Seiffert aus Aachen, getötet durch den Totraser von Mönchengladbach

Bernd Seiffert war selbstlos und hat ein vorbildliches Leben geführt. Er hat sich mit aller Kraft für die Benachteiligten dieser Welt eingesetzt.

Deshalb sind schon kurz nach seinem Tod Gedenkstätten zu seiner Erinnerung und zur Mahnung errichtet worden.

Am Tatort wurde ein Kreuz aufgestellt. Es wird von Anwohnern, Nachbarn, Freunden und der Familie des Getöteten gepflegt. Immer wieder versammeln sich dort Menschen im stillen Gebet.

Viele Anwohner haben sich erfreut darüber geäußert, dass durch dieses Kreuz ein Zeichen zum Nachdenken und für ein vorsichtigeres Fahren gesetzt wurde. Es erinnert an die Gefahren des riskanten Fahrens.

Im Oktober 2011 wurden sämtliche Laternen und Blumen von Unbekannten entfernt. In der Rheinischen Post wurde darüber berichtet.

http://www.rp-online.de/niederrhein-sued/moenchengladbach/nachrichten/toter-radfahrer-neue-blumen-und-kerzen-1.2514076

Der entwendete Schmuck der Gedenkstätte wurde von uns ersetzt:

(Foto vom Tatort am 16.10.2011)

Im August 2012:

Leider wurde nun sogar auch noch das Kreuz – welches ein Familienmitglied in Handarbeit angefertigt hatte und in welches ein laminierte Foto von Bernd integriert war – von Unbekannten entwendet.

Wir haben nun ein neues Kreuz aufgestellt. Dazu haben uns viele Menschen ermutigt. Weshalb jemand so etwas mitgenommen hat, können wir nicht verstehen. Das wird ihm sicher kein Glück bringen.

In einem Artikel der Rheinischen Post wurde über den Vorgang berichtet:

http://www.rp-online.de/niederrhein-sued/moenchengladbach/nachrichten/toter-radfahrer-kreuz-ist-weg-1.2980716

Einige Zeit später stand das ursprüngliche Kreuz aber erstaunlicherweise wieder an seinem Platz.

10547489_655957247836433_4746411925561422062_n(Foto vom Tatort am 28.07.2014)

Das Zimmer von Bernd im elterlichen Haus wurde so belassen, wie es war. Darin befinden sich noch Möbel und persönliche Gegenstände von ihm.

Ansicht des Jugendzimmers

Ansicht des Jugendzimmers

Ansicht des Jugendzimmers

Ansicht des Jugendzimmers

Am 17.07.2013 haben wir die asservierten Gegenstände (Fahrrad, gerissener Helm, Schuhe, Handschuhe, Jacke und zerschnittene, eingeblutete Hose von der Staatsanwaltschaft in Mönchengladbach in das elterliche Zimmer von Bernd (Gedenkstätte) gebracht:

(Fahrrad und asservierte Gegenstände)

(Fahrrad und asservierte Gegenstände)

Gerissener Fahrradhelm

Gerissener Fahrradhelm

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Die Vermieterin in dem Haus, in welchem Bernd während der letzten Monate gewohnt hatte, hat ebenfalls in seiner letzten Wohnung eine Gedenkstätte errichtet:

Besuch auf dem Aachener Westfriedhof:

http://www.youtube.com/watch?v=kqj7m8X7-iY

Bernd Seiffert war ein passionierter Radfahrer. Der junge ausgebildete Software-Entwickler brach oft zu langen Touren auf, fuhr häufig nach der Arbeit mit dem Rad von Aachen nach Köln, im Urlaub umrundete er einmal den kompletten Bodensee. Am 28. April 2010 war er auf der Gladbacher Straße in Richtung Innenstadt unterwegs. Es sollte seine letzte Tour werden. Bernd Seiffert wurde angefahren und getötet. Heute wäre er 32 Jahre alt geworden.

„Geisterrad“

Anlässlich seines 32. Geburtstages wurde für Bernd Seiffert am Tatort in Mönchengladbach ein „Geisterrad“ aufgestellt. Es ist das erste in Mönchengladbach und ein Mahnmal.

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(Foto Rheinische Post)

Bruder Robert Seiffert kam auf die Idee mit dem Geisterfahrrad. „Das Rad wurde freundlicherweise von einem ADFC-Mitglied aus Mönchengladbach zur Verfügung gestellt“, sagt er. Und: „Ich lebe mittlerweile in Köln, und hier stehen bereits einige Geisterräder, weil es leider einige tödliche Unfälle mit Radfahrern gab. Ich finde, die weiß gestrichenen Räder sind ein Mahnmal, das auffällt und beeindruckt.“

Die Idee der Geisterräder oder Ghost Bikes stammt aus den USA. Dort wurden die ersten weiß gestrichenen Fahrräder im Jahre 2002 aufgestellt, um der getöteten Radfahrer zu gedenken und die Autofahrer zu ermahnen, auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu achten. Seit ein paar Jahren gibt es auch in einigen Städten Deutschlands Geisterräder.

„Das Aufstellen des Rades an der Gladbacher Straße wurde freundlicherweise vom Ordnungsamt Mönchengladbach erlaubt“, sagt Robert Seiffert, „ich finde, das ist eine gute Stelle, weil dort viele Rad- und Autofahrer unterwegs sind.“

4 Antworten zu Gedenkstätten zur Erinnerung an Psychiatrie-Kritiker Bernd Seiffert aus Aachen, getötet durch den Totraser von Mönchengladbach

  1. Hermine Schneider schreibt:

    Wunderbare Seite Bernd freut sich darüber gruß hermine

  2. Hermine Schneider schreibt:

    Wunderbare Seite Bernd freut sich und wird niemals vergessen gruß Hermine

  3. Chris schreibt:

    Nicht der Mensch hat am meisten gelebt,
    welcher die meisten Jahre zählt, sondern der,
    welcher sein Leben am meisten empfunden
    hat. Jean-Jacques Rousseau

    Man sagt, die Besten sterben jung. Bernd Seiffert war der Beste!
    Mit seinen menschlichen Qualitäten war er uns allen ein Vorbild.
    Über seinen Tod hinaus bleibt Bernd Seiffert am leben. Er hat bei seinen Mitmenschen Spuren hinterlassen, weil er eine bemerkenswerte Persönlichkeit war.
    Sein Wirken ist heute noch spürbar. Wir werden ihn nie vergessen und immer in sehr guter Erinnerung halten.

  4. Sofie schreibt:

    Ich kannte ihn zwar leider nicht persöhnlich, aber in meinem Herzen hat er auch einen Platz. Durch Seine/eure Videos habe ich viel gelernt & sie haben mich vor schlimmem bewart. Danke ♥ Ihr seit in meinen Augen Wunderbar.

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